Partnerschaftsbegegnung in                                     Sete Lagoas im Juni 2018

Ökumenischer SERPAF Arbeitskreis zurück aus Brasilien

Die kleine Reisegruppe des Ökumenischen Arbeitskreises SERPAF ist nach einem Besuch in Sete Lagoas, Brasilien,  nach gut 14 Tagen zurück, bereichert und erfüllt von berührenden, ermutigenden aber auch bedrückenden Erlebnissen. Es gab ein sehr emotionales Wiedersehen und die große Herzlichkeit aller Menschen, die ihnen begegneten, wird allen in ganz besonderer Erinnerung bleiben. Wo Worte fehlten gab es Gesten, eine Umarmung. Obwohl die Teilnehmer im Vorfeld fleißig brasilianische Grundbegriffe gelernt hatten, fehlten oft die Worte – Abhilfe schafften Sophia und Hannah, erstere eine der ersten Friedensdienstlerinnen, die vor mehr als 10 Jahren bei SERPAF ein freiwilliges soziales Jahr absolviert hatte und in den letzten 2 Jahren zurückkehrte, um ihr Engagement bei SERPAF fortzusetzen und Hannah, die über das Kindermissionswerk ein Praktikum bei SERPAF machte. Beide dolmetschten rund um die Uhr. Ihnen gebührt ein ganz großes DANKESCHÖN!

Mit diesem Partnerschaftsbesuch, geplant schon vor zwei Jahren, als die Delegation von SERPAF in Werden zu Gast war, folgte der Arbeitskreis der Einladung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der Einrichtung, dass unter großer Aufmerksamkeit der Kommune Sete Lagoas fröhlich gefeiert wurde. Die Gruppe überbrachte die Grüße der Werdener Gemeinden, der Kindernothilfe Duisburg und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Gemeinsam verfolgen und unterstützen diese großen Kinderhilfswerke in ökumenischer Gemeinsamkeit die großartige Arbeit, die hier am Rande von  Sete Lagoas mit den Kindern und Jugendlichen aus den Armutssiedlungen geleistet wird. Der Arbeitskreis wirkt mit seiner Tätigkeit dort vermittelnd hinein. Zur Erinnerung: Der Erlös aus dem Charity Walk des Mariengymnasiums im Jahr 2002 bildete mit Hilfe des Kindermissionswerkes den Grundstock für den Bau des neuen Kindergartens und der Erweiterung der Einrichtung in Nova Cidade, dem Herzen von SERPAF.

Der Grundgedanke der Gründerin, Frau Helena Branco, mit SERPAF die Kinder und Jugendlichen aus den Armutsvierteln durch Bildung, Förderung des Selbstwertgefühls und der täglichen warmen Mahlzeit, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von SERPAF.

Heute wird die Einrichtung von den Enkeltöchtern der Gründerin, Adriane Branco Penna und Rachel Branco geleitet. Mit großem Sachverstand, sehr viel Empathie, großem Ideenreichtum haben sie das Gesicht von SERPAF verändert und vorangebracht.

Vom Krippenalter an begleitet SERPAF seine Kinder bis ins Berufsleben. Die Arbeit erstreckt sich auch auf die Familien, strahlt über Schulpartnerschaften und Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung in andere Stadtteile und über die Grenzen von Sete Lagoas hinaus aus.

Schwerpunktmäßig werden die persönliche Entwicklung, kreative Entfaltung, Entdeckung der eigenen Möglichkeiten gefördert. Empowerment ist das Schlüsselwort für alles Tun bei SERPAF.

Allergrößer Wert wird auf die Qualifizierung der Mitarbeiter gelegt. Hierfür und für die beiden neuen erfolgreichen Projekte: „Glückliche Kinder“, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Sete Lagoas durchgeführt wird und beinhaltet, dass Mütter mit Kleinkindern durch wöchentliche Hausbesuche unterstützt werden und das Programm „Bank der Talente“, das Jugendliche mit Erfolg auf eine berufliche Ausbildung vorbereitet, vor allem durch die Vermittlung der sog. Sekundärtugenden wie Disziplin, Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit usw.

Während ihres Aufenthaltes, der als Fachkräfteaustausch über Mittel des Kinder- und Jugendplanes des Bundes gefördert wurde, konnten sich die Jugendlichen und Erwachsenen Teilnehmer von der Vorbildlichkeit und Kompetenz der Arbeit überzeugen. Sie brachten sich ein in den Bereichen „Lernen in Bewegung“, MOVE; Gewaltfreie Kommunikation für die Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen von SERPAF und Berufseignungsdiagnostik im Bereich „Bank der Talente“. Die Arbeit mit den Kindern und Erwachsenen vor Ort hat allen viel Freude bereitet und es wurde beschlossen, den Austausch in allen Bereichen fortzuführen. Die Erfahrungen aus der Reise werden die Teilnehmer hier in ihre Arbeit einbringen können.

Leider kämpft die Einrichtung von Jahr zu Jahr finanziell um ihre Existenz. Den Leiterinnen ist die Qualifizierung der Mitarbeiter besonders wichtig. Hier wird viel Energie benötigt, aber auch Geldmittel. Ein Bereich, in dem sich der Arbeitskreis SERPAF gern ganz besonders finanziell engagiert und natürlich gerne noch steigern möchte.

Mit dem finanziellen Engagement des Mariengymnasiums durch vielerlei Aktivitäten, dem jährlichen anteiligen Erlös aus dem Ökumenischen Adventbasar, dem Verkauf des Werdener Adventkalenders , von Angela Leise jährlich liebevoll gestaltet, und durch Kollekten und Spenden anlässlich Geburtstagen, Hochzeiten usw. und durch Benefizveranstaltungen sowie durch eine Unterstützung aus dem Partnerschaftsetat des Kirchenkreises Essen, gelingt es dem Arbeitskreis Jahr für Jahr die beachtenswerte Arbeit von SERPAF in SETE Lagoas zu unterstützen. Ein für die Einrichtung lebenswichtiger Beitrag, auf den man auch in Zukunft dringend angewiesen ist.

Nachdem der WERDNENER WERBERING, der jahrelang den Druck des SERPAF Adventkalenders gesponsert hatte, damit der volle Erlös gespendet werden konnte, sein Engagement zugunsten des Werdener Adventfensterkalenders zurückfährt, ist der Arbeitskreis auf der Suche nach einem neuen Sponsor. Gedruckt wird von der Druckerei Oberheuser zum Selbstkostenpreis.

Eine kleine Präsentation von Fotos und Eindrücken von dem Erlebten und weitere Informationen über das Werdener Partnerschaftsprojekt gibt es am 30. August ab 19.00 Uhr im Haus Fuhr. Dazu lädt der Arbeitskreis herzlich ein.

Mit großer Freude wird auch ein kleiner Band mit dem Titel  PELA PAZ – FÜR DEN FRIEDEN vorgestellt werden, in dem junge Menschen auf beiden Seiten des Ozeans, aus unterschiedlichen Lebenswelten und mit unterschiedlichem Blick auf Vergangenheit und Zukunft ihre Gefühle und Sehnsucht nach Frieden auf kreative Weise ausdrücken. Beiträge von Jugendlichen, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten, ergänzen dieses Buch in besonderer Weise.