Jahresbericht 2016

Das SERPAF Projekt hat auch in diesem Jahr dazu beigetragen die Gewalt im häuslichen Bereich und in den Gemeinden zu reduzieren. Das wurde durch die (zusammen-)Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, den Familien und den städtischen Behörden erreicht. Das Netz unserer Partner wurde erweitert.

 

Das soziale Gefüge der Familien und deren Zugang zu den öffentlichen Projekten und Einrichtungen wurde durch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wesentlich gefördert und verbessert.

 

Durch unser SERPAF Projekt wurden 700 Kinder und Jugendliche tangiert. Darunter auch die Schüler von städtischen Schulen des ganzen Gebietes. Letztere haben wiederum in ihren Stadtteilen verschiedene Aktionen in den öffentlichen Räumen der Gemeinden veranstaltet. Daher können wir sagen, dass ca. 3.000 Kids indirekt angesprochen, sensibilisiert und motiviert wurden.

  

Unser Projekt hat sich 2016 auch positiv bei den Stadt- und Gemeinderäten, der Verwaltung eingesetzt, so dass sich daraus die Einhaltung und Erweiterungen der Rechte der betroffenen Gemeinden entwickelte. Z.B. Die "Camara Mirim" (der ‚Kinder-Stadtrat’) wo Kinder und Jugendliche sich in der Stadtverwaltung einbringen und sogar die Gesetzgebung mit beeinflusst. So führten sie die „Woche der Sensibilisierung/Aufmerksamkeit für Kinder, Jugendliche und der Familien“ ein, was große Bedeutung in der Gemeinde haben wird.

 

Die Einrichtung der ‚Schüler Vereine’ in den Städtischen- und Landesschulen war äußerst wichtig, um einen neuen Blick auf die Zusammenarbeit, den Schutz und die Förderung der Jugendlichen in der Erziehungspolitik zu bringen.

 

Die Behörden und deren Taten wurden durch die verschiedenen Aktionen der Projekte gereizt und angeregt eine stärkere und effizientere Zusammenarbeit zu erzeugen. Alle Aktionen wurden nach Richtlinien der ‚PPI’- ‚Kindesschutz Politik’ und in ‚Sichtweise der(er) Rechte’ durchgeführt.

 

Viel wurde in die Beratung und Unterstützung der Kinder + der Familien durch Aktionen der Kinder+Jugendliche investiert. Das Jahresergebnis zeigte eine 80% Verbesserung der intrafamiliären Verhältnisse und Betreuung der Kids. Dies übertraf bei weitem unsere Erwartungen. Die Gemeinde Verde Vale hat jetzt einen Gemeinde Verein, der den Stadtteil in ein besseres Licht bringt und dadurch auch etliche Verbesserungen/Verschönerungen erzeugt. Eine der Familien des Projektes betreibt das Gemeinde Zentrum des Stadtteils und arbeitet zur Verbesserung des miteinander leben in Gemeinde und Familien.

 

Die Arbeit der Jovens Jornalistas und der Camara Mirim ist besonders wichtig.

 Sie haben die Erzeugung und Ausgabe einer vierteljährig erscheinenden Zeitung und des ‚Guia de Direitos’= ‚Führer der Rechte’ produziert. Dieses Material wurde in der ganzen Stadt, bzw. allen Stadtteilen verteilt und damit wurde das Netz zum Garant und Schutz der Rechte der Kinder und Jugendliche im gesamten Gebiet bekannt gemacht und den Familien nähergebracht.

 

Der Höhepunkt dieser Aktion war die Herausgabe der Zeitschrift: ‚Movimento – pela Cultura de Paz’ / ‚Bewegung – für die Friedenskultur’, mit Fokus auf die Beteiligung der Kinder + Jugendliche. Eine moderne, interaktive Zeitschrift, die die politische Sache im Lichtblick der Jugendlichen betrachtet und Andere mobilisiert sich dieser Bewegung anzuschließen.

 

Im Alltag des Projektes gab es etliche Anträge, die von den Behörden aufgenommen wurden. Die Unterstützung der Kinder, Jugendliche und des Teams des Projektes verlief und beteiligte sich von der Planung bis zur Bewertung der Anträge. Kinder, Jugendliche und Familien sind sich ihrer Rechte bewusst und verlangen Taten von Schulen und Behörden. Das ist ein riesiger Gewinn des Projektes in diesem Jahr.

 

Bezüglich der Arbeitsermächtigung und Eingliederung der Erwachsenen der Familien in den Arbeitsmarkt liegt unser Fokus auf der Idee von Fair Trade,

 

wo wir interessante Ergebnisse aufweisen können:

 15 Erwachsene sind befähigt und in besserer Verfassung zur Integrierung in den Arbeitsmarkt.

 

Wir halfen Menschen sich im beruflichen Markt zu integrieren, sich selbständig zu machen, oder die Arbeit der Erwachsenen der Familien rechtlich zu regeln. Wir haben 293 Jugendliche in den Arbeitsmarkt verholfen, womit wir unser Ziel um 109,2% übertroffen haben.

 

Wir sahen, dass unsere Methoden sehr erfolgreich sind. Nun war es an der Zeit die Aktionen zu verbreiten. Dafür haben wir eine neue Strategie entworfen, die wir PIC (Programm zur Integration des Zusammenlebens) nennen.

 Hier ist die Idee unsere Methoden in die naheliegenden Brennpunkt-Gemeinden zu bringen; u.A. in die Schulen, öffentliche Räume und besonders in die Wohnungen der Familien, die ein Leadership Profil zeigen.

 

Wir haben schon verschiedene Aktionen in diesen Gemeinden durchgeführt, wie zB.: ‚Projetos Vozes e Direitos’ (Projekte Stimmen und Rechte), ‚Celebrando as Diferencas’ (Die Unterschiede Feiern), und ‚Escola de Empreendedorismo’ (Unternehmerschafts Schule).

 

Weiterhin Kurse und Workshops für gesunde Ernährung, Ernährungsreste Verwertung, organische Beete, Bücher Regale, Kunst Workshops...

 

Diese Aktionen haben ihre Ziele erreicht und sind methodologisch organisiert, so dass sie messbar und vervielfältigt werden können. Dadurch werden mehr Menschen erreicht und mobilisiert.

 

Insofern kann man sagen, dass das Projekt 2016 sich jenseits der Einrichtungsmauern, bis an den Rand des Landeskreises erweitert hat.

 Wenn die Kids merken, dass in ihrer Umgebung Verletzungen ihrer Rechte passieren, organisieren sie eine Aktion. Das ist das Ergebnis unserer Arbeit, in ihnen den ‚Nonkonformismus’ und gleichzeitig die Lust zur Veränderung und Verbesserung auf allen Gebieten zu erwecken: sei es in sich selbst, in der Familie, Schule, Gemeinde und auch in Bezug auf die Behörden.

 

Obwohl es immer Bedarf zur Erneuerung der Methodologie gibt, sind wir überzeugt, dass, so wie wir vorgehen, wir die Kinder und Jugendlichen zur Selbstermächtigung und zur bedeutsamen Beteiligung anregen.

 

Ein einzigartiges Projekt ist „Passos para Transformação“ = „Schritte zur Veränderung“. Es entstand, als von den Behörden keine Reaktion auf Anträge gab, oder die Rechte der Kinder, Jugendliche, Familien usw. nicht beachtet, bzw. nicht gewährt wurden. Durch dieses Projekt arbeiteten wir Schritt für Schritt mit den Kids, den Familien und den Gemeinden, so dass die Bedürfnisse und positive Veränderungen letztendlich erreicht wurden.

 

 Ein weiteres Projekt: „Pequenos Cidadaos“ = „Kleine Bürger“. Darin werden Kunst- und gesellschaftliche Workshops mit den Kids der ‚Creche’ (Hort) gemacht. Natürlich mit einer angepassten Methodologie, die sowohl das Spielerische wie auch die Arbeit zur Festigung der familiären Bindungen bevorzugt, um der Schwächung, oder dem späteren Bruch der Bindung vorzubeugen. Das „Café e Prosa“ = „Kaffee und Geschwätz“ (mit der therapeutischen integrativen Gemeinde-Runde) ist ein Raum, wo Familien sich treffen, ihre Erfahrungen und Gefühle ‚mitteilen’ können und somit ein solidarisches Netz bilden, um die Probleme des Alltags zu lösen; besonders die Schwierigkeiten bzgl. einer positiven- und gewaltlosen-Erziehung.

 

Sehr wichtig zu erwähnen ist unsere Deutschland-Reise, ermöglicht durch die Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche Essen, dem Mariengymnasium und dem Ökumenischen Arbeitskreis Essen-Werden.

 

Wir konnten 3 Jugendliche von SERPAF mitnehmen und beteiligten uns an den Feierlichkeiten des 500. Jahrestages der Reformation. In Essen diskutierten wir z.B. über die Wege, den Frieden zu erweitern; über die Art und Weise die Integration der Kontinente über die Jugend aufzubauen. Wir beteiligten uns an dem Katholiken Tag in Leipzig, wo wir den Austausch unter den vielen sozialen Projekten in der ganzen Welt beobachteten, viele Erfahrungen austauschten und sehr viele Neuigkeiten für unser Projekt (SERPAF) mitbrachten.

 

Durch diese Reise entstand eine tiefe Bindung zwischen den Jugendlichen von SERPAF und denen des Mariengymnasiums.

 

Wir haben 2016 das gemeinsames Projekt eines Buches –mit Fotos, Texten und Illustrierungen- angefangen. Das Thema: ‚Percepção e Construção da Paz’ (‘Wahrnehmung und Aufbau des Friedens’) durch den Blick der deutschen und brasilianischen Jugendlichen und der in Deutschland aufgenommenen Flüchtlings-Jugendlichen. Wir planen, dieses Buch noch in 2017 herauszugeben!

 

Unsere Schwierigkeiten beziehen sich auf mangelnde Finanzierung; einem noch schwachen Sozialleistungsnetz und der politischen Scene der Stadt, von der wir abhängig sind. Letztere muss zu uns stehen, um die Rechte der Kinder und Jugendliche als 1. Priorität dar zu stellen.

 

Für 2017 hoffen wir die laufenden Projekte weiterführen zu können, wie auch deren Erweiterung und Multiplizierung in andere Gebiete zu bringen.

 

Schließlich bestätigen wir unsere Verpflichtung weiter und mehr in das Wachstum und der Entwicklung der Autonomie der Familien zu investieren, zumal die Peripherie der Stadt unkontrolliert wächst und daher auch die Nachfrage nach Hilfe. Leider hat auch die Gewalt im städtischen Gebiet in einer nie gedachten Proportion zu genommen.

 

Wir möchten unseren deutschen Partnern, die stets mit uns die Realität unserer Kinder und Jugendlichen  begleitet haben,  von Herzen danken. Ihr seid es - die trotz eurer Probleme und Schwierigkeiten - noch Zeit und Mittel findet, den brasilianischen Kindern und Jugendlichen und den Familien und Gemeinden zu helfen – Ihr seid es, die den Applaus verdienen! Eure Unterstützung ist grundlegend für das Überleben und die Wirksamkeit unseres Projektes.

 

                                Übersetzung: S.v.Bruchhausen, Essen, 21.02.2017