Jahresbericht 2024

NEWSLETTER SERPAF 2024

 

 

 

Und hier sind wir wieder mit dem halbjährlichen Newsletter, damit ihr, liebe Kooperationspartner:innen, ein wenig von den Aktivitäten und allem, was in Serpaf passiert, erfahrt!

 

Das erste Highlight ist die Erweiterung von SERPAF auf die Städte in der Region rund um Sete Lagoas. SERPAF ist seit 2010 regional mit kulturellen Projekten aktiv. Diese Projekte waren wichtig, um uns den benachbarten Kommunen anzunähern und die sozialen Realitäten dort kennenzulernen. Seit drei Jahren haben wir dies intensiviert und sind jetzt auch in Araçaí, Caetanópolis, Cordisburgo, Jaboticatubas, Matozinhos und Paraopeba ständig aktiv.

 

Ein weiteres Highlight  ist die Stärkung unserer Programm-Achse „Fortbildung und Befähigung des Netzwerks“. Mit diesem Netzwerk sind alle Personen und Institutionen gemeint, die in den sieben Städten direkt oder indirekt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Unsere Fortbildungen stehen unter dem Motto „Alle für den Schutz“ und beschäftigen sich mit Themen wie dem brasilianischen Statut für die Rechte von Kindern und Jugendlichen (ECA), den Funktionen der Akteur:innen und Prozessabläufen des Netzwerks, sowie mit dem professionellen Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die Betroffene oder Zeug:innen von Gewalt geworden sind.

 

Die Entwicklung sozialer und emotionaler Fähigkeiten ist ein weiterer Schwerpunkt, der sich in den letzten Jahren verstärkt hat. Hier arbeiten wir mit Methoden, die uns helfen, besser mit unseren Emotionen und unseren Beziehungen zu den Menschen, mit denen wir zusammenleben, umzugehen. Die Gewaltfreie Kommunikation ist einer der wichtigsten Ansätze für uns. Sie wird als Grundlage für die Entwicklung von Spielen von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien verwendet. Darüber begleiten wir den Lernprozess der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien und verstehen, wie sie gewaltfreie Kommunikation im Alltag umsetzen können.  In allen 7 Städten werden entsprechende Projekte mit den Familien geplant und entwickelt, auch als Strategie zur Förderung des familiären Zusammenlebens ohne Gewalt.

 

In Sete Lagoas finden derzeit sozialpädagogische und kulturelle Workshops in den Bereichen Theater, Kunst, Social Media, Fotografie sowie die staatlichen Programme „Junger Arbeiter“ und „Junge Azubis“ statt. Das Projekt „ConectaRH“, das darauf abzielt, Jugendliche für die Arbeitswelt zu befähigen, wird in zwei staatlichen Schulen durchgeführt. In vier städtischen Schulen findet das Projekt „Fee Belinha in der Welt der Emotionen“ statt, in dem Kindern interaktiv Geschichten erzählt werden. In der Kindertagesstätte „Jaime Rodrigues Branco“ (ehemals von SERPAF) und einer Schule werden Workshops zum Thema „Kunst der Gefühle“ angeboten.

 

In Araçaí bietet SERPAF einen Tanzworkshop für Kinder an. In Caetanópolis gibt es Workshops in Fotografie und Kunst an einer Schule. In Cordisburg findet ein Tanz- und ein Theaterworkshop für Kinder und Jugendliche in einem sozialen Zentrum und einer Schule statt. Die Arbeit in Jaboticatubas startete in diesem Jahr mit dem „Dienst für Zusammenleben und Bindungsstärkung“, ein Programm der Bundesregierung, sowie mit dem Projekt „ConectaRH“.

 

In Matozinhos entwickelt SERPAF seit 2018 den „Dienst für Zusammenleben und Bindungsstärkung“ und seit 2022 das „Sport- und Freizeitprogramm“ für Bürger:innen. Zudem ist SERPAF seit fast zwei Jahren auch für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe zuständig.

 

In Paraopeba und der ländlichen Umgebung findet neben dem Programm „Junger Arbeiter“ und Tanz- und Fotoworkshops für Kinder und Jugendliche auch das Projekt „Fee Belinha in der Welt der Emotionen“ in Zusammenarbeit mit mehreren Schulen statt.

 

Auf kommunaler Ebene von Sete Lagoas hat SERPAF befördert, dass ein Jugendkomitée (CPA) implementiert wird, das den Stadtrat für die Rechte von Kindern und Jugendlichen (CMDCA) mit Vorschlägen zur Verbesserung der kommunalen Politik unterstützt. Stadträte sind Gremien der Beratung und sozialen Kontrolle der öffentlichen Politik, die paritätisch von Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und der Exekutive besetzt sind. Ein weiterer Erfolg war die Erstellung einer Analyse zur Situation der Rechte von Kindern und Jugendlichen und der Kinder- und Jugendpolitik in Sete Lagoas. Durchgeführt wurde die Analyse von einem Forschungsinstitut in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat. Mithilfe dieser Daten haben wir eine bessere Argumentationsgrundlage, um Verbesserungen von der öffentlichen Politik einzufordern. Der Stadtrat für Frauenrechte war einer der hauptverantwortlichen Akteur:innen für die Implementierung eines Übergangshauses für gewaltbetroffene Frauen. SERPAF verwaltet hier die finanziellen Mittel für die Infrastruktur des Übgergangshauses. Die Stadt hat jetzt auch ein Gleichstellungsbüro, was auf einen großen Fortschritt in der Politik für diese systematisch gefährdete Gruppe hinweist.

 

 

 

Unsere Einrichtungen

 

Die Einrichtung von SERPAF in der Nova Cidade zeigt sich in neuem Gewand: mit künstlerischer Raummalerei, einem Kinosaal, einem renovierter Multimedia-Raum, neuen Computer und einer neuen Gartengestaltung. Alles dank lokaler Partnerschaften, die unsere Arbeit kennen und begleiten. SERPAF hat auch ein neues Logo: ein buntes Zahnrad steht für die ständige Veränderung und Vernetzung, die für unsere Arbeit so essentiell sind.

 

Die Kindertagesstätte „Jaime Rodrigues Branco“ steht nicht mehr unter der Federführung von SERPAF, sondern wird seit 2018 von der Stadt betrieben. Dies ist ein Fortschritt im Hinblick auf die Verantwortungsübernahme der öffentlichen Hand, den Rechtsanspruch auf einen Krippen- und Kitaplatz zu sichern. Die Kita ist weiterhin Wirkort von SERPAF, aktuell mit dem Projekt „Fee Belinha in der Welt der Emotionen“.

 

Die Schreinerei und das Centro Comunitário (Gemeinschaftszentrum) werden aktuell nicht von SERPAF benutzt. Der Betrieb mit den kunsthandwerklichen Holzprodukten konnte aufgrund von Absatzschwierigkeiten nicht aufrecht erhalten werden. Wir starteten einige Versuche, das Gebäude wieder zu beleben. Gleichzeitig gab es immer wieder Einbrüche und Diebstähle von Werkzeugen bis hin zu Armaturen und Stromkabeln. Wir entschieden uns daher, die Schreinerei der Stadt zu übergeben. Das Gemeindezentrum soll vermietet werden. Die Bäckerei kann nicht mehr wie früher betrieben werden, da einige Maschinen nicht mehr repariert werden können.

 

Herausforderungen gehören zu unserer täglichen Arbeit und sind immer Anlass für uns, nach innovativen Lösungen zu suchen. Unsere Stärke ist es, die Dynamik des Lebens und der Menschen zu begleiten.